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Erste legale Critical Mass Velo­demon­stran­ten roll­ten durch die Innen­stadt

Vom Bürkliplatz fuhren mehrere Hundert Velofahrende über den General-Guisan-Quai in Richtung Manesseplatz und weiter via Triemli, Albisrieden und Hardbrücke an den Helvetiaplatz.

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Spontan und legal zugleich: Diese bisher unvereinbare Kombination verspricht die Critical Mass vom Freitagabend.

Mehrere Hundert Velofahrende besammelten sich auf dem Bürkliplatz, um an der ersten bewilligten Version des Veloumzugs mitzufahren. Das waren zwar etwas mehr als zuletzt während der unbewilligten Fahrten, aber nicht ganz so viele wie noch vor drei Jahren, als deutlich über tausend Menschen mitmachten. Das Velokollektiv will eine «kritische Masse» erreichen, sodass dem motorisierten Verkehr auf Augenhöhe begegnet werden könne.

Um 19.15 Uhr setzte sich der Velokorso in Bewegung. Via General-Guisan-Quai und Tunnel ging es weiter Richtung Manesseplatz und via Triemli und Albisrieden über die Hardbrücke. Enden soll die Velofahrt spätestens um 22.30 Uhr am Helvetiaplatz.

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Die Polizei sperrte den ersten Streckenabschnitt der Abfahrtsroute für den Verkehr. Anschliessend übernahmen die Teilnehmenden selbst das Blockieren der Strecke. Lastenvelos mit Musikanlage begleiteten den Umzug. Die Leute waren gut drauf, die Stimmung friedlich.

Unterwegs schlossen sich dem Korso immer mehr Velofahrende an. Nach einer Stunde Fahrt sollen es um die tausend gewesen sein. Der Demonstrationszug stockte zuweilen. Die Schlange zog sich über mehrere Hundert Meter in die Länge. Grössere Staus waren entlang der Strecke aber keine zu beobachten. Trotzdem haben einige Autofahrer verärgert gehupt oder den Motor aufheulen lassen, weil sie wegen der Velos rund fünf Minuten warten mussten.

Über die Brücke, aber nicht über den Fluss

Der Veloumzug musste sich gemäss Bewilligung während der ganzen Zeit links der Limmat aufhalten. Die rund tausend Personen fuhren trotzdem in Richtung Hardbrücke. Sie überquerten zwar die Brücke, bogen allerdings rechtzeitig ab und blieben links der Limmat.

Der Veloumzug fuhr rechtzeitig von der Hardbrücke ab, um gemäss Vorgaben links von der Limmat zu bleiben.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) warnten während des Umzugs vor Verspätungen und Tramausfällen in den betroffenen Stadtkreisen. Es komme zu Verlangsamungen, Umleitungen und Ausfällen. Die VBZ empfahlen Fahrgästen mit Start oder Ziel in der Nähe eines Stadtbahnhofs, die S-Bahn zu nutzen.

Bewilligung erteilt

Seit letztem Sommer riskierten Teilnehmende der Critical Mass eine Busse oder eine Verzeigung. Dafür hatte die FDP mit einer Beschwerde beim Statthalter gesorgt. Dieser verpflichtete das zuständige Sicherheitsdepartement von Karin Rykart (Grüne) dazu, den Umzug, der jeden letzten Freitag im Monat stattfindet, nicht mehr wie bisher zu dulden. Seither ist dieser merklich geschrumpft. Eine Demonstrationsbewilligung wollten die Critical-Mass-Teilnehmenden nicht beantragen, weil sie sich selber als normalen Verkehr sehen.

Kürzlich haben sich Veloorganisationen und das Sicherheitsdepartement auf einen Kompromiss geeinigt. Die Critical Mass muss alle Stadtteile rechts der Limmat und den Kreis 1 meiden. In diesem liegen die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte. Dafür darf sie sich in der restlichen Stadt ohne festgelegte Route frei bewegen.

In einem Chat von Critical-Mass-Teilnehmenden waren die Meinungen geteilt. Einige Kommentatorinnen befürchten eine Angleichung an die monatliche Inline-Ausfahrt «Monday Night Skate». Diese folgt einer vorgegebenen Route und wird etwa von der FDP als Vorbild genannt. Andere Kommentatoren verwiesen darauf, dass die Legalisierung das Mitfahren auch Menschen ermöglicht, die eine Verzeigung nicht riskieren könnten.

Die Stadtzürcher Grünen begrüssen den Kompromiss in einer Mitteilung. Die Critical Mass verkünde eine wichtige Botschaft: In Zürich brauche es mehr Platz für den nicht motorisierten Verkehr.

Die SVP wirft Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart in einer Mitteilung vor, gegenüber den «Velochaoten einzuknicken». Die Partei befürchtet eine «Lahmlegung des Verkehrs» und behält sich rechtliche Schritte vor. Auch die FDP schliesst eine erneute Beschwerde nicht aus.

Das Sicherheitsdepartement geht davon aus, dass die neuen Regeln starke Verkehrsbehinderungen vermeiden. Bei der bewilligten Ausführung handle es sich aber um einen Versuch, sagte eine Sprecherin.